Iran
Die Einreise dauerte dann doch etwas länger, als eigentlich vermutet, sodass wir insgesamt sechs Stunden im Grenzbereich festhingen, bis wir endlich die ersehnten Papiere erhielten. Danach machten wir uns auf den Weg in Richtung Tabriz. Da wir uns zwischendurch noch mit Hosein, der sich um die Einreisepapier vorab gekümmert hatte, getroffen hatten und sowieso schon wie immer dem Zeitplan hinterher hingten, kamen wir erst nach Einbruch der Dunkelheit in Tabriz an und machten uns im Gewühl der Großstadt auf die Suche nach einer Unterkunft. Zum einen war dies schwer, weil es zeitweise fast unmöglich aussah, ein Hotelzimmer für uns sechs zu finden, zum anderen bestand die Stadt aus einem einzigen Verkehrschaos, in dem links und rechts gleichzeitig überholt wird, Leute hupen oder Lichthupe geben und sich gefühlt in jede noch so kleine Lücke zwischen zwei Autos klemmen. Der einfachste Weg, in dem Chaos zu überleben, ist es, sich hinsichtlich des Fahrstils an die anderen Verkehrsteilnehmer anzupassen. Hat man sich aber einmal an den Fahrstil gewöhnt und daran angepasst, kommt man etwas stressfreier durch den Verkehr.
Der Iran hat uns alle schwer beeindruckt und uns Herz erobert. Wir wurden von den Iranern sehr herzlich begrüßt, alle sind sofort interessiert und fragen, wo wir herkommen. Ausländische Kennzeichen sind nur sehr selten im Iran zu sehen. So kann es auch vorkommen, dass ein Iraner für kurze Zeit einen Kreisverkehr lahmlegt, nur um uns zu fragen, wo wir herkommen und wie es uns geht. Wir waren sowas wir kleine Stars und jeder wollte Fotos mit uns und den Rallye-Autos haben. Die Herzlichkeit und Gastfreundschaft hat uns alle sehr beeindruckt und auch die vielfältige Landschaft und die Größe dieses war sehr eindrucksvoll. Landschaftlich gesehen, hat sich das Bild weiter verändert. Die Natur wird immer mehr zur Wüste. Umso beeindruckender war unsere Fahrt von Tabriz in Richtung Kaspische Meer und Bandal Ansali. Was mit anfänglich karger rauer Wüstenlandschaft begann, entwickelte sich immer weiter zu prächtiger Vegetation. Und auch das Klima änderte sich von trocken-heiß zu feucht-warm. In der Wüste hingegen herrschten mehr als 45 Grad. Trotzdem hat es uns wieder in Richtung Wüste gezogen und somit schlugen wir unser Nachtlager in der Nähe des Campus in Semnan in der Nähe einer sehr stimmungsvollen Location mit gutem Essen auf und genossen den Abend. Immer weiter Richtung Osten ging es. Mit Zwischenstop im Nationalpark in Bonjurd, wo wir von einer sehr netten iranischen Familie zum Frühstück eingeladen wurden. Iranisches Frühstück bedeutet Essen im Schneidersitz auf einen Teppich mit Tee, Fladenbrot, Ziegenkäse und einigen weiteren Leckereien.
Gestärkt brachen wir dann zur letzten Etappe im Iran nach Dargaz auf. Stephan hatte hier eine Einladung beim Onkel eines Kollegen für uns organisiert. Wir wurden mit den ersten Regen seit 5 Monaten empfangen und genossen den Abend mit unseren vier iranischen Gastgebern. Nur schweren Herzen konnten wir uns dazu aufraffen, auf nächsten Tag Richtung iranisch-turkmenischer Grenze aufzubrechen.
Die sechs Tage im Iran haben uns alle geprägt und wir haben das Land und die Menschen in unser Herz geschlossen. Mehr als einmal wurden wir von Menschen, die uns nicht kannten, eingeladen. Uns wurde immer ein Lächeln entgegengebracht. All die Vorurteile, die im Vorfeld evtl. da waren, wurden wiederlegt und wir danken all denen, die uns ermutigt haben, die Route durch den Iran zu wählen und denen, die uns im Iran so positiv aufnahmen.
Thanks to all the people we met in Iran and who were so friendly. We are really thankfull meeting them and for their hospitality. We promise to come back again to Iran!
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